10 Tipps für gesunde Rosen
Wer im Garten auf Chemie verzichten möchte, kann sich dank
natürlicher Mittel und Tricks trotzdem an üppig blühenden Rosen erfreuen. Wir
haben die besten 10 Bio-Tipps für Sie zusammengefasst.
1. Auf die Sorte kommt es an
Rosen sind nicht von Natur aus anfällig für Krankheiten und
Schädlinge – allerdings wurde und wird bei manchen Züchtungen dem Aussehen der
Blüten oder dem intensiven Duft mehr Aufmerksamkeit geschenkt als der Robustheit
der Pflanzen. Es gibt aber auch besonders unempfindliche Sorten. Diese erkennt
man am sogenannten ADR-Prädikat. Bei der Allgemeinen Deutschen Rosenneuheitenprüfung
werden die Widerstandsfähigkeit einer Sorte gegenüber Schädlingen sowie
Winterhärte, Blüte, Duft und Wuchsform über mehrere Jahre bewertet. Nur Rosen,
die diese Prüfung bestanden haben, werden als ADR-Rosen gekennzeichnet. Sie
gelten als wenig anfällig gegenüber den typischen Rosenkrankheiten und können
ohne Spritzmittel auskommen.
2. Guter Rosenschnitt, kräftige Pflanzen
Wenn die Forsythien blühen, ist die beste Zeit für den
Rosenschnitt, der nicht zu zaghaft ausfallen sollte. Gut geschärfte Scheren
sorgen für saubere Schnittstellen, die weniger anfällig für Krankheitserreger
sind als ausgefranste Schnittwunden. Schneiden Sie stets etwa einen halben
Zentimeter oberhalb einer nach außen gerichteten Knospe schräg nach unten,
damit Regenwasser ablaufen kann. Auf den Boden fallende Schnittreste sind
potenzielle Krankheitsherde und sollten gleich entsorgt werden. Auch alte
Triebe und Blätter, auf denen oft Pilzsporen überwintern, entfernt man
gründlich.
3. Rosenwurzeln vor Wühlmäusen schützen
Wenn eine Rose ganz plötzlich welkt oder im Frühjahr
schlecht austreibt, waren oft Wühlmäuse am Werk. Typisches Erkennungszeichen:
Die Rosen lassen sich leicht aus dem Boden ziehen und die Wurzeln sind
angefressen. Wegwerfen muss man die Pflanze noch nicht: Schneiden Sie die
Wurzelreste mit der Rosenschere an und setzen Sie die Pflanze von einem
Drahtkorb geschützt an einer anderen Stelle wieder ein. Wenn sie neu austreibt,
erholt sie sich in der Regel wieder. Neue Rosen sollte man dann von Anfang an
mitsamt Drahtkorb pflanzen.
4. Rosen richtig mulchen hilft gegen Sternrußtau
Nach dem Frühjahrsschnitt sollte der Bereich um den
Wurzelballen stets mit einer Mulchschicht bedeckt sein. Anfangs ist dazu
Grasschnitt (vermischt mit Brennnesseln und Schachtelhalm) geeignet, da dann
der Stickstoffanteil sehr hoch sein darf. Ab Juni verwendet man besser klein
geschnittene Farnblätter, Tagetes und Ringelblumen. Rindenmulch mögen Rosen
weniger, er macht den Boden sauer und entzieht ihm zu viel Stickstoff. Vor dem
Mulchen im Frühjahr sollte man altes, abgefallenes Laub, auf dem häufig
Pilzsporen vom Vorjahr überwintern, entfernen.
5. Kräuterextrakte als Stärkungsmittel
Einem Befall mit Schädlingen und Krankheiten wie Sternrußtau
können Sie mit biologischen Stärkungsmitteln aus Kräutern vorbeugen. Diese
Mittel fördern die Wurzelbildung und das Triebwachstum. Wüchsigere Pflanzen
sind nicht nur widerstandsfähiger gegenüber Krankheiten, sie können sich auch
schneller von einem Befall erholen. Sie können je nach Verfügbarkeit Thymian,
Kamille, Tagetes, Knoblauch, Brennnessel, Rainfarn und Mutterkraut zerkleinern
und mit kochendem Wasser übergießen. Diese Pflanzen-Jauche wird am nächsten Tag
zum Gießen verwendet.
Zum Ansetzen einer
Kräuter-Jauche fügt man Löwenzahn, Schafgarbe, Holunderblätter und
Zwiebelschalen hinzu und lässt alles zwei Wochen gären. Die Jauche können Sie
im Verhältnis 1:10 mit Wasser verdünnt als Spritzmittel oder Dünger verwenden.
Verteilen Sie außerdem die abgesiebten Pflanzenreste um die erkrankten Rosen
herum. Alternativ können Sie auch fertige Stärkungsmittel verwenden, zum
Beispiel die "Naturen Bio Vitalkur – Gieß- & Spritzmittel für
pilzanfällige Pflanzen". Hier sind die getrockneten Kräuter bereits fertig
gemischt und als Pads dosiert – sie müssen nur noch mit Wasser angesetzt
werden. Anschließend kann man das Präparat wahlweise als Auszug, Tee oder Brühe
direkt auf Blätter und Triebe aufsprühen oder die Rose mit der Jauche gießen.
Wem der Aufwand zu groß ist, mit den Pads zu hantieren, kann die "Bio
Vitalkur" auch als anwendungsfertiges Produkt in der Sprühflasche kaufen.
Mit diesem wird dann alle sieben bis zehn Tage die gesamte Pflanze eingesprüht.
Benetzen Sie damit möglichst nur Triebe und Blätter und sparen Sie Knospen und
Blüten so gut wie möglich aus.
6. Brennnesseljauche
stärkt die Abwehrkräfte
Brennnesseljauche ist ein idealer Dünger und stärkt die
Abwehrkräfte der Pflanzen. Circa ein Kilogramm Brennnesseln (idealerweise nur
die Blätter) werden zerschnitten und mit 10 Liter Regenwasser in einem Behälter
an einen warmen, sonnigen Platz gestellt. Gesteinsmehl mindert den unangenehmen
Geruch. Wenn die Brühe nicht mehr schäumt und eine dunkle Farbe hat, ist sie
fertig; anschließend absieben. Als wöchentlicher Dünger wird die Jauche 1:10
mit Wasser verdünnt (nur bis zur Blütezeit verwenden). Zum Spritzen wird Jauche
vor der Gärung (bevor sie schäumt) verwendet und alle drei Wochen leicht
verdünnt bei bedecktem Himmel über die Rosen gesprüht.
Die Düngung von Rosen mit selbst gemachter Brennnesseljauche
sollte nicht später als Ende Juni erfolgen
7. Knoblauch hilft
gegen Blattpilze
Wenn im Frühjahr der Rosenschnitt abgeschlossen ist,
verhindert das Besprühen von Trieben, Blättern und Boden mit Knoblauchsud einen
Befall durch Pilze wie Mehltau, Sternrußtau und Rosenrost. Dazu etwa 20
Knoblauchzehen grob zerkleinern, in einem Liter Wasser aufkochen und abgedeckt
15 Minuten ziehen lassen. Den Sud sieben und 24 Stunden stehen lassen. Verdünnt
(mit Wasser 1:10) ab Mai dreimal im Abstand von drei Tagen sprühen. Übrigens
sollen in die Erde gesteckte Knoblauchzehen Rosenduft verstärken.
8. Stärkungsmittel für mehr Vitalität
Neben einem sonnigen, luftigen Standort ist der Boden für
die Gesundheit von Rosen ausschlaggebend. Natürliche Bodenhilfsstoffe mit
sogenannten Mykorrhiza-Pilzen und Bio-Stimulantien verbessern das Bodenklima,
lassen Rosen besser anwachsen und erleichtern die Nährstoffaufnahme.
Stärkungsmittel wie Vitanal, ein biologisches Mittel aus Getreide, fördern
Bodenleben, Wurzelbildung und Triebwachstum.
9. Blattläusen ein Schnippchen schlagen
Blattläuse auf Rosenknospen sind ein häufiger Anblick, der
meist nur Vögel und Marienkäfer erfreut. Diese Nützlinge reduzieren den Befall
auf natürliche Weise. Zusätzlich kann man die Blattläuse mit einem scharfen
Wasserstrahl wegspritzen. Auch Brennnesseltee soll gegen die
Pflanzensaft-Sauger helfen: Brennnesselblätter zerschneiden, mit kochendem
Wasser übergießen, über Nacht stehen lassen und absieben. Den Tee über die
Triebspitzen von Rosen und anderen Pflanzen gießen.
10. Rainfarn vertreibt Dickmaulrüssler-Larven
Nicht der Dickmaulrüssler selbst, sondern dessen Larven sind
es, die unseren Rosen am meisten zusetzen. Wie für Wühlmäuse sind für sie die
Wurzeln eine Delikatesse – die Pflanzen welken in kurzer Zeit. Die ab August
schlüpfenden Larven lassen sich mit Rainfarn-Sud, der mehrmals um die befallenen
Rosen gegossen wird, sowie mit Nematoden bekämpfen. Die erwachsenen Käfer sieht
man tagsüber kaum, ihre Fraßspuren an den Blättern sind jedoch untrüglich:
Runde Ausbuchtungen an den Blatträndern findet man nicht nur bei Rosen, sondern
oft auch bei Rhododendren. Der nachtaktive Käfer lässt sich im Dunkeln mit der
Taschenlampe absammeln oder in den Morgenstunden abschütteln und mit
ausgelegten Tüchern einsammeln.
This site was created with the Nicepage