Ein gesunder Boden
Quelle: https://www.mein-schoener-garten.de/bodenverbesserung-3046
Was macht einen guten Gartenboden aus?
Beim Boden
kommt es auf die richtige Mischung der Bestandteile an, um den Pflanzen ein
möglichst gutes Wachstum zu ermöglichen. Ein guter Gartenboden hat eine
krümelige Struktur, speichert ausreichend Wasser und ist dennoch gut
durchlüftet. Er hält für die Gewächse genügend Nährstoffe bereit und lässt sich
gut bearbeiten. All diese Eigenschaften werden durch das Zusammenspiel von
Sand, Lehm, Ton und Humus im Boden erzeugt. Leider besitzen nicht alle Böden in
unseren Gärten die gewünschten Eigenschaften. Durch die gezielte Beimischung
bestimmter Zuschlagstoffe können Hobbygärtner ihren Boden aber so verbessern,
dass er sich dem Idealzustand annähert.
Bestimmung der Bodenart
Zunächst
müssen Sie die Bodenart in Ihrem Garten bestimmen. Nehmen Sie eine kleine
Handvoll Erde und formen Sie diese in Ihren Handflächen zu einer Kugel.
Versuchen Sie anschließend aus der Kugel eine "Wurst" zu rollen. Wie
verhält sich die Erde?
– die Erde besitzt eine körnige Textur und zerkrümelt beim Zusammendrücken,
eine "Wurst" lässt sich nicht formen, dann handelt es sich um
einen Sandboden
– die Erde fühlt sich glatt an und die Kugel hält gut zusammen. Die Erde klebt
nicht an den Händen, dann haben Sie Lehmboden in der
Hand
– die Erde fühlt sich glatt und klebrig an, die Kugel hält sehr gut zusammen.
Eine "Wurst" lässt sich gut formen und die Erde bekommt eine
glänzende Oberfläche, wenn man sie reibt, dann besteht Ihr Garten zum Großteil
aus Tonboden.
Bodenstruktur
Der Boden
besteht neben Humus, tierischen und pflanzlichen Organismen aus festen
Mineralteilchen. Sie entstammen in der Regel dem sogenannten Ausgangsgestein,
das sich unter der fruchtbaren Erde befindet. Dabei handelt es nicht nicht
zwangsläufig um ein festes Gestein, denn auch Sand, Ton und sogar Torf werden
in der Bodenkunde so bezeichnet. Dieses Ausgangsgestein ist wesentlich für die
Bodenart verantwortlich, die durch Verwitterung entsteht.
Anordnung und Größe der mineralischen Teile bilden die Bodenstruktur und damit
auch die Hohlräume im Untergrund. Diese Zwischenräume im Boden, die Bodenporen,
sind mit Wasser oder Luft gefüllt. Je nach Größe der Bodenporen verändert sich
das Luft-/Wasserverhältnis in der Erde.
Sand hat eine
grobe Körnung mit einzelnen Bodenteilchen zwischen 2 und 0,06 Millimeter
Durchmesser. Die Hohlräume sind besonders groß und das Regenwasser dringt sehr
gut in den Boden ein. Sand kann Wasser aber nur schlecht speichern und es
versickert schnell in den Untergrund. Die Bodenporen sind mit Luft gefüllt,
nachdem das Wasser abgelaufen ist.
Schluff hat eine Korngröße von 0,06 und
0,002 Millimeter. Hier ist das Verhältnis zwischen Wasser und Luft
ausgeglichen, da die Bodenporen kleiner sind als im Sandboden. Überflüssiges
Wasser kann gut versickern, während eine gewisse Wassermenge gehalten wird und
eine gute Pflanzenversorgung sicherstellt. Genügend Poren bleiben mit Luft
gefüllt.
Tonteilchen haben mit einem Durchmesser
von weniger als 0,002 Millimeter die geringste Korngröße. Die Poren eines
Tonbodens sind äußerst fein und halten Wasser sehr gut. Überflüssiges Wasser
kann nur schwer ablaufen und der Luftanteil in den Hohlräumen ist sehr gering.
Bodenart: Leichter Boden
Sandböden
werden volkstümlich als leichte Böden bezeichnet, da sie leicht zu bearbeiten
sind. Regenwasser fließt gut ab und es entsteht keine Staunässe. Da Sandboden
schnell trocknet, kann er fast das ganze Jahr über bearbeitet werden. Daraus
ergibt sich aber auch, dass er besonders in den Sommermonaten zum Austrocknen
neigt. Die großen Bodenporen stellen eine gute Luftversorgung der
Pflanzenwurzeln sicher und ermöglichen, dass sich der Boden im Frühjahr schnell
erwärmt. Leichter, humusarmer Boden kann die über Mineraldünger zugeführten
Nährstoffe allerdings nur in geringem Maße speichern.
Bodenverbesserung
für leichte Sandböden
Organisches
Material wie reifer Kompost, sollte jährlich im Frühjahr in den Boden
eingearbeitet werden. Es verbessert die Fähigkeit der sandigen Erde, Wasser und
Nährstoffe zu speichern. Auf brach liegenden Parzellen im Gemüsegarten oder
auf Neubaugrundstücken sollten Sie außerdem eine Gründüngung aussäen. Die
Pflanzen führen dem Boden über ihre Grün- und Wurzelmasse ebenfalls organisches
Material zu. Nach dem Abmähen können Sie die Pflanzen auf der Fläche liegen
lassen, wenn diese nicht anderweitig genutzt wird. Die organische Mulchschicht reduziert
die Verdunstung des Bodenwassers und schützt vor starken Temperaturschwankungen
– beides fördert das Bodenleben.
Testen Sie
den pH-Wert Ihres Bodens alle drei Jahre und kalken Sie
ihn im Frühjahr, wenn der Wert unter 5,5 liegt. Fördern Sie außerdem die
Fähigkeit der Erde, Nährstoffe zu speichern, indem Sie Materialien zur
Verbesserung der Wasserspeicherung wie Perlit oder Gesteinsmehle aus
gemahlenem Ton wie zum Beispiel Bentonit ausbringen
und mit einem Kultivator leicht einarbeiten.
Bodenart: Schwerer Boden
Der Begriff
schwerer Boden deutet ebenfalls auf die Bearbeitbarkeit des Bodens hin und
steht für Lehm- oder Tonboden. Schwerer Boden speichert das Regenwasser wegen
seines hohen Anteils an Feinporen sehr gut. Dadurch neigt er aber zu Staunässe
und Luftmangel. Im Frühjahr bleibt schwerer Boden lange kalt, sodass das
Pflanzenwachstum relativ spät einsetzt. Sobald der Boden nicht mehr zu nass
ist, kann er umgegraben oder bepflanzt werden. Bei zu geringem Wassergehalt
bilden sich hingegen schnell Risse und die harte Erde lässt sich kaum noch
bearbeiten. Weil der optimale Bearbeitungszeitraum sehr kurz ist, wird schwerer
Boden in der Landwirtschaft auch Minutenboden genannt. Das schlecht
versickernde Wasser führt auf Böden mit hohem Tonanteil leicht zu Staunässe.
Deshalb muss die Struktur solcher Böden mit geeigneten Materialien aufgebessert
werden. Auch hier trägt Perlit dazu
bei, den Boden zu verbessern, da es nicht nur Wasser speichert, sondern auch
den Boden belüftet.
Bodenverbesserung für schwere Lehm- und
Tonböden
Arbeiten Sie
auf Lehm- und Tonböden am besten reifen Kompost ein, um die Bodenstruktur aufzulockern.
Mit Hilfe des organischen Materials verbinden sich die Tonpartikel zu Krümeln,
zwischen denen sich größere Hohlräume bilden. Der Luftgehalt der Erde steigt,
Regenwasser kann besser abfließen und die Pflanzen durchwurzeln den Boden
leichter. Mischen Sie nach Möglichkeit auch Sand unter. Er verbessert den
Wasserhaushalt nachhaltig, indem er undurchlässige Tonschichten lockert.
Um
Verdichtungen im Tonboden zu beseitigen, sollte die Erde jährlich vor dem
ersten strengen Frost möglichst tief umgegraben werden. Die Minusgrade lassen
das Bodenwasser gefrieren. Es dehnt sich zu kleinen Eiskristallen aus und
sprengt die verdichteten Erdschollen. Auf diese Weise entsteht die sogenannte
Frostgare. Säen Sie bei Bedarf vom Frühjahr bis zum Spätsommer einen Gründünger
aus, der den Untergrund mit seinen starken Wurzeln lockert. Für schwere Böden
eignen sich beispielsweise Ölrettich oder Lupinen.
Tiefenlockerung und Drainage
Ob
aufwendigere Maßnahmen zur Bodenentwässerung nötig sind, hängt von der Ursache
des Wasserstaus ab. Ein verdichteter Boden sollte bis in die Schichten
gelockert werden, die kein Wasser passieren lassen. Bei größeren Gärten sollten
Sie einen Landschaftsgärtner mit dieser Arbeit betrauen, da er über spezielle
Maschinen zur Bodenlockerung verfügt.
Wenn der
Untergrund bis in tiefere Erdschichten verdichtet ist, bleibt in der Regel nur
die Anlage einer Drainage. Mehrere
Drainagerohre werden parallel zueinander in ein Kies- oder Sandbett in den
Untergrund gelegt. Das Wasser sickert durch diese groben Materialien und
sammelt sich in den perforierten Röhren. Durch leichtes Gefälle der Rohre
fließt das Wasser entweder in nahe gelegene Gräben oder in extra angelegte
Sickerschächte ab. Landschaftsgärtner sind in der Regel mit dem Verlegen von
Drainagesystemen gut vertraut und kennen sich mit der nötigen Tiefe und dem
Gefälle der Rohre aus.
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